“Zusammenhalt in Vielfalt”

Neufassung von 15 Thesen zu kultureller Integration und Zusammenhalt vorgelegt

Am 18. Dezember hat die Initiative Kulturelle Integration eine überarbeitete Fassung von 15 Thesen, die erstmals im Jahr 2017 erstellt worden waren, dem Kanzleramt übergeben.

Der Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Zusammenhalt in Vielfalt ist heute wichtiger denn je. An vielen Stellen ist zu spüren, dass der gesamtgesellschaftliche Konsens erodiert. Umso wichtiger ist, jetzt ein klares Signal für Zusammenhalt in Vielfalt zu setzen. Dafür steht die Initiative kulturelle Integration in ihrer vielfältigen Zusammensetzung und mit ihren 15 Thesen, die sie angesichts der aktuellen Herausforderungen neu gefasst hat.“
Die Initiative kulturelle Integration ist ein brei­tes Bünd­nis aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Sozi­al­part­ner, der Medien, der Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, von zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen sowie Poli­tik und Ver­wal­tung. Sie steht für “Zusammenhalt in Vielfalt”, und adressiert Themen wie die prägenden Faktoren einer pluralen Gesellschaft, die integrative Wirkung der Erwerbsarbeit, die Bedeutung der Erinnerungskultur und Relevanz kultureller Vielfalt.
In den Thesen wird der Kulturbegriff im Sinne der UNESCO verwendet, welcher “die Kultur” in weitem Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte ansieht, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertesysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen.
In der Präambel der Thesen heisst es:
“Die Auswirkungen der Pandemie der letzten Jahre, der fortschreitende Klimawandel, die Globalisierung und geopolitische Veränderungen, die damit verbundenen Migrationsbewegungen sowie der Krieg in Europa und in vielen Regionen der Welt verunsichern auch hierzulande viele Menschen. Bestehende Gewissheiten brechen weg. Vertraute Gewohnheiten werden zunehmend infrage gestellt. Allzu schnell wird dabei vergessen, welche Umbrüche in Deutschland und Europa bereits gemeistert wurden. Ziel des europäischen Einigungsprozesses bleibt es, für ein demokratisches und friedliches Europa einzutreten, das dem kulturellen Austausch dient. – Die Initiative kulturelle Integration steht für eine Gesellschaft, die vorausschauend Herausforderungen annimmt, um sie gemeinsam zu gestalten.”